PROXXON Präzisionsdrehmaschine PD 250/E (Art.-Nr. 24002) – Kompakte Drehtechnik für präzises Plan-, Längs- und Gewindeschneiden
Die
PROXXON Präzisionsdrehmaschine PD 250/E verbindet feinmechanische Genauigkeit mit robuster Bauart in einem Format, das sowohl die professionelle Werkstatt als auch den ambitionierten Modellbauer ernst nimmt. Eine
Spitzenweite von 250 mm und eine
Spitzenhöhe von 70 mm schaffen Raum für typische Wellen, Buchsen, Gewindebolzen oder Prototypenbauteile.
Made in Germany steht hier nicht als Etikett, sondern spürbar für ruhigen Lauf, sauber gefräste Führungen und reproduzierbare Ergebnisse. Die Maschine adressiert das Bedürfnis nach verlässlicher Wiederholgenauigkeit, wenn Einzelteile nicht improvisiert, sondern bewusst gefertigt werden sollen. Der modulare Ansatz mit
Systemzubehör – allen voran der Anbauflansch für die
Bohr- und Fräseinrichtung PF 230 – macht die PD 250/E zu einer ausbaufähigen Plattform. Gerade wer Kleinserien fertigt oder Reparaturen in Eigenregie übernimmt, profitiert von der Möglichkeit, Arbeitsschritte zu konsolidieren, statt Werkstücke zwischen Insellösungen umzuspannen. Das reduziert Fehlerquellen, spart Rüstzeit und stärkt Prozesssicherheit.
Maschinenbett und Schwingungsverhalten
Das Bett aus Maschinenguss mit breitbeiniger
Prismenführung bildet die Grundlage für schwingungsfreies Arbeiten. Steifigkeit in Verbindung mit Masse wirkt als natürlicher Dämpfer gegen Vibrationen, die Oberfläche ruinieren oder Maßtoleranzen aufweiten könnten. Die rückseitige Flanschfläche erweitert die Maschine ohne Notoperationen; Abdeckungen schützen die Leitspindel vor Spänen und verlängern Wartungsintervalle. Gerade bei Feindrehbearbeitung von Messing oder im Alu-Schlichtschnitt zahlt sich die Laufruhe durch gleichmäßige Spanbildung aus.
Spindelstock und Hauptspindelpräzision
Der Spindelstock aus Aluminium-Druckguss reduziert Eigenresonanzen und unterstützt wärmetechnisch stabiles Verhalten. Die präzisionsgelagerte Hauptspindel liefert eine
Rundlaufgenauigkeit von 0,01 mm (ohne Futter), was bei Passungen und Frontplanbearbeitung den Ausschuss minimiert. Mit
10,5 mm Durchlass lassen sich Stangenmaterialien für Kleinserien effizient durchschieben. Die hohlgebohrte Aufnahme auf der Futterseite erweitert die Spannflexibilität bei längeren Segmenten. Die
MK 2-Aufnahme eröffnet Zubehör- und Zentrierspielraum vom Bohrfutter bis zum Aufnahmedorn.
Reitstock für zentrierte Unterstützung
Der Reitstock aus Alu-Druckguss trägt eine
Pinole Ø 18 mm, ausfahrbar bis 30 mm, mit sauber skalierter Millimeterteilung.
MK 1-Aufnahme plus mitlaufende Körnerspitze stabilisieren schlanke Wellen oder erlauben Bohroperationen auf Achse. Der präzise Sitz verhindert Verzug beim Gewindeschneiden, wenn Längsmomente ansetzen. Gerade bei M6 bis M10 Innengewinden in Rotguss oder Automatenstahl begrenzt die axial geführte Bohrung Verlaufsfehler.
Support und Verstellwege
Der Bettschlitten aus Zink-Druckguss bildet die Basis;
Querschlitten und Oberschlitten aus Stahl mit Verstellungen von 60 und 45 mm ermöglichen planbare Zustelltaktik. Der
Wende-Stahlhalter für 8 x 8 mm Drehstähle vereinfacht Werkzeugwechsel zwischen Schrupp- und Schlichtgeometrien. Fein dosierbare Zustellung reduziert Rattermarken beim Schlichtschnitt in harten Werkstoffen. Anwender, die Mikrofasen oder definierte Einstiche realisieren, profitieren von berechenbarer Skalenlogik.
Antrieb und Drehzahlflexibilität
Der leise
DC-Spezialmotor mit 3-stufigem Riemengetriebe deckt 300, 900 und 3.000 min⁻¹ ab und lässt sich durch integrierte Vollwellenelektronik zusätzlich auf 100–300 bzw. 1.000 min⁻¹ feinregeln. Das erlaubt Übergänge vom kraftvollen Niedriggang bei Stahl-Schruppspan bis zur höheren Schnittgeschwindigkeit für
Kunststoffe oder Aluminium-Schlichtbearbeitung. Rechts- und Linkslauf erleichtern das Gewindeschneiden mit Linksgewinden oder erleichtern Herausdrehen von Spiralbohrern. Die
Not-Aus- und Wiederanlaufschutz-Funktion stärkt Betriebssicherheit in Werkstattumgebungen.
Drehfutter und Spannbereich
Das
3-Backen-Futter DIN 8386 Klasse 1 mit Rundlauftoleranz von 0,04 mm und
Wendebacken spannt von 2 bis 75 mm. Dieser Bereich deckt vieles ab: Gewindehülsen, Distanzen, Prototypenkappen, Miniaturflansche. Der integrierte Drehfutterschutz mit Sicherheitsabschaltung verhindert unbedachten Eingriff. Wiederholgenaue Spannverhältnisse beschleunigen Kleinserienfertigung, etwa für Modellkupplungsteile oder Sensoradapter.
Handräder und Skalensystem
Justierbare Skalenringe mit 0,05 mm Teilung (1 Umdrehung = 1 mm) liefern fühlbares Feedback bei Feinzugabe. Mechaniker schätzen den schnellen Abgleich zwischen Planlauf und konischem Korrekturschnitt. Für konische Übergänge lässt sich der Oberschlitten gezielt verschwenken, während definierte Skalenstellung reproduzierbare Kegel erzeugt.
Gewindeschneideinrichtung
Wechselräder erlauben Rechts- und Linksgewinde in gängigen Steigungen
0,5 - 0,625 - 0,7 - 0,75 - 0,8 - 1 - 1,25 - 1,5. Damit werden Metrisch-Fein Anwendungsfälle in Modelltechnik, Pneumatik-Adapter oder Messsondengehäusen abgedeckt. Der automatische Vorschub (0,05 oder 0,1 mm/U) sorgt für gleichmäßigen Spanabtrag beim Längs- und Planschnitt. Gerade bei filigranen Gewinden reduziert definierter Vorschub das Risiko von Ausbrüchen am Flankenprofil.
Technische Eckdaten im Überblick
- Spitzenweite: 250 mm
- Spitzenhöhe: 70 mm (über Support 43 mm)
- Hauptspindel: Rundlaufgenauigkeit 0,01 mm (ohne Futter), Durchlass 10,5 mm
- Antrieb: DC-Motor, 3 Riemenstufen + stufenlose Regelung
- Drehzahlbereiche: 100–300 | 300 | 900 | 1.000 | 3.000 min⁻¹
- Drehfutter: 3-Backen, 2–75 mm Spannbereich
- Gewindesteigungen: 0,5 bis 1,5 mm (inkl. Zwischenstufen)
- Abmessungen: L 560, T 270, H 170 mm
- Gewicht: ca. 12 kg
- Sicherheit: Not-Aus, Wiederanlaufschutz, Futterschutz
Vorteile der PROXXON PD 250/E
- Modulares Systemzubehör erweitert Funktionsspektrum (Fräseinrichtung PF 230).
- Hochpräzise Führungen für reproduzierbare Schlichtqualitäten.
- Flexible Drehzahlsteuerung passend zu Werkstoff und Werkzeuggeometrie.
- Gewindeschneiden integriert ohne externe Vorrichtung.
- Kompaktes Format bei professioneller Steifigkeit.
- Fein ablesbare Skalen unterstützen Mikrozustellungen.
- Sicherheitsfeatures reduzieren Betriebsrisiko.
- Made in Germany für Qualitäts- und Investitionsvertrauen.
- Ruhiger Lauf reduziert Nacharbeit und Werkzeugverschleiß.
Typische Anwendungsbeispiele
- Modelltechnik: Achszapfen, Radnaben, Gewindehülsen für Spur-/RC-Komponenten.
- Instrumentenbau: Präzise Messbuchsen, Justierhülsen, Passringe.
- Reparaturwerkstatt: Nachfertigung kleiner Bolzen, Abstandshalter, Passbuchsen.
- Prototyping: Kleinserien von Sensorhalterungen oder Kupplungsadaptern.
- Feinmechanik: Konische Übergänge, definierte Einstichnuten, Planläufe für Dichtflächen.
Praxisnahe Tipps für bessere Ergebnisse
Nutze bei Stahl niedrige Drehzahl plus ausreichende Kühlung oder Schneidöl, um Werkzeugstandzeit zu erhöhen. Für Aluminium steigere Drehzahl moderat, reduziere Zustellschritt und entgrate frühzeitig, um Aufbauschneiden zu verhindern. Vor dem Gewindeschneiden Prüfung: Spiel im Querschlitten minimieren und Leitspindel reinigen. Konische Passungen erreichst du über leicht verschwenkten Oberschlitten statt improvisierter Mehrfachzustellungen.
Zubehör und sinnvolle Ergänzungen
- Bohr- und Fräseinrichtung PF 230 für kombinierte Bearbeitungsschritte.
- Vierbackenfutter für exzentrische oder nicht-runde Spannungen.
- Schnellwechsel-Stahlhalter zur Reduktion von Rüstzeiten.
- Messuhr mit Halter für Rundlauf- und Planschlagkontrolle.
- Abstechstahl mit feiner Schneidengeometrie für glatte Trennflächen.
- Kühlmittel- oder Sprühnebelgerät bei längeren Stahlzyklen.
Echte Nutzererfahrungen (zusammengefasst)
Anwender betonen den ruhigen Lauf beim Schlichten von Messing und die präzise Wiederholbarkeit der Zustellskalen. Gelobt wird die Erweiterbarkeit durch PF 230, wodurch einfache Bohrbilder zum Drehteil kommen, ohne Umspanntoleranz zu verlieren. Kritische Hinweise verweisen auf die begrenzte Spitzenweite bei sehr langen Teilen, was jedoch dem bewusst kompakten Konzept entspricht. Für Prototypenbauer entsteht durch modulare Ergänzung ein All-in-One-Mikrofertigungsplatz.
Vergleich zu einfachen Hobby-Drehbänken
Günstige Einstiegsmaschinen verzichten oft auf definierte Leitspindel-Abdeckung oder präzise Lagerung, was langfristig Spiel erzeugt und Schlichtqualität beeinträchtigt. Die PD 250/E bietet systematische Führungsgeometrie statt reiner Kompromisskonstruktion. Während Billigvarianten beim Gewindeschneiden ruckeln, sorgt geregelter Vorschub hier für gleichmäßige Flankenform. Die integrierte Sicherheitslogik schützt Anwender und Werkstück, wo Minimalversionen improvisierte Abschirmungen verwenden.
Qualität, Langlebigkeit und Investitionssicherheit
Ein präzises Maschinenbett verschleißt langsam und hält Geometrie über Jahre, sofern Führungen gepflegt und geölt bleiben. Jedes exakt geschlichtete Sitzmaß spart Nacharbeit in Folgeprozessen wie Press- oder Klebeverbindungen. Die modulare Zukunftsfähigkeit verhindert frühzeitige Ablösung durch größere Systeme, weil Funktionsumfang szenarienbezogen wächst. Wertbeständigkeit unterstützt eine langfristige Werkzeugstrategie statt Wegwerfmentalität.
Wartung und Pflegehinweise
Späne regelmäßig mit Pinsel statt Druckluft entfernen, um Abrieb nicht in Lagerzonen zu treiben. Leitspindel und Führungen sparsam mit geeignetem Feinmechaniköl benetzen. Drehfutter in Intervallen reinigen und leicht einölen, um Spannkraft zu erhalten. Riemenspannung prüfen, wenn Drehzahlkonstanz nachlässt. Elektrische Komponenten vor Feuchtigkeit geschützt halten, besonders bei temporär unbeheizten Werkstatträumen.
Fazit: Präzision im kompakten Systemrahmen
Die
PROXXON PD 250/E liefert durchdachte Mechanik, feinjustierbare Drehzahl, präzises Spannsystem und ausbaufähiges Zubehör in einem Format, das die Lücke zwischen Spielzeug und schwerem Industriebett schließt. Wer wiederholbar Gewinde, Passdurchmesser, Fasen oder Planflächen im Klein- bis Mittelbereich fertigt, findet hier eine belastbare Plattform für produktives Einzel- und Kleinseriendrehen. Präzision wird nicht erzwungen, sondern durch ruhige Struktur und abgestimmte Kinematik ermöglicht. Wenn dich integrierte Kleinserienfertigung, systematisches Feindrehen oder die Kombination aus Drehen und Fräsen interessiert, lohnt sich der Blick auf ergänzende Spannmittel, Werkzeughalter und Messstrategien für noch konsistentere Ergebnisse.