PROXXON Langhals-Winkelbohrmaschine LWB/E - 28492

PROXXON Langhals-Winkelbohrmaschine LWB/E (28492) – präzises rechtwinkliges Arbeiten in engen Räumen

Die PROXXON Langhals-Winkelbohrmaschine LWB/E 28492 bedient ein spezielles Bedürfnis: kontrolliertes Bohren, Fräsen, Schleifen oder Trennen in Bereichen, die mit einer geraden Spindel schlicht nicht erreichbar sind. Wenn eine Bohrung exakt im rechten Winkel in eine Kammerwand eingebracht werden muss, wenn ein Steg in einem Hohlkörper auszuschleifen ist oder ein Stab seitlich plan abgetrennt werden soll, entscheidet die Geometrie des Werkzeugs über Gelingen oder Kompromiss. Genau hier schafft die Kombination aus Winkelkopf, langem Spindelhals und feiner Drehzahlregelung echten Mehrwert für Modellbau, Feinmechanik, Elektronikgehäuse-Bearbeitung, Instrumenten- und Prototypenbau. Der kompakte Winkelkopf aus Alu-Druckguss wirkt steif, das mehrfach kugelgelagerte Getriebe läuft ruhig und überträgt die Leistung des balancierten DC-Spezialmotors ohne spürbares Rattern. Die Drehzahlspanne von 3.000 – 15.000/min ist bewusst moderat gehalten: genug, um kleine Bohrer und Fräser sauber zu führen, gleichzeitig langsam genug für hitzesensible Kunststoffe oder das Planen kleiner Flächen mit Schleifkörpern. Mit nur etwa 550 g Gewicht und einer Länge von 270 mm lässt sich die LWB/E stabil abstützen, ohne dass der Winkelkopf kopflastig zieht.

Technische Kerndaten und was sie praktisch bedeuten

Die technischen Eckpunkte (230 V, 100 W, 3.000 – 15.000/min, Schutzisolierung Klasse 2, mehrfach gelagerte Winkelgetriebestufe) ergeben ein Werkzeug für gefühlvolles, reproduzierbares Arbeiten statt roher Abtragsleistung. Der Motor hält über die Vollwellenelektronik die Drehzahl erstaunlich konstant, selbst wenn ein Fräser bei seitlicher Zustellung zusätzlichen Widerstand erfährt. Die gehärteten MICROMOT-Stahlspannzangen (1,0 / 1,5 / 2,0 / 2,4 / 3,0 / 3,2 mm) liefern präzises, zentrisches Spannen dünner Schäfte – ein kritischer Punkt bei Bohrungen von Leiterplatten, Miniaturgetriebe-Gehäusen oder filigranen Messingbeschlägen.

Warum ein Langhals-Winkelwerkzeug?

Ein reguläres, gerades Bohrhandstück zwingt die Hand oft in horizontale Haltung, während der Blick verbaut ist. Der lange, schlanke Spindelhals schafft hingegen Freiraum: Man sieht die Kontaktstelle besser, kann den Werkstückbereich ausleuchten und die Handgelenke entspannter positionieren. In Hohlkörpern (Rümpfe, Instrumentenkorpusse, Gehäusekammern) ermöglicht die Winkelgeometrie das Einbringen seitlicher Bohrungen oder Nuten, ohne das Bauteil neu aufzuspannen. Weniger Umspannen reduziert Toleranzabweichungen und spart Zeit.

Typische Anwendungsbeispiele aus der Praxis

• Seitliches Einbohren von Querbohrungen in Miniatur-Getriebeblöcke oder Lagerbrücken
• Aufweiten oder Entgraten innenliegender Passungen in Aluminium- oder Messinggehäusen
• Rechtwinkliges Trennen dünner Messing-, Silber- oder Stahlstäbe mit kleiner Trennscheibe
• Anbringen von Kabelführungsnuten in engen Elektronikgehäusen ohne Frontdemontage
• Ausarbeiten von Aussparungen in Modellflugzeug-Rümpfen, wo ein gerades Werkzeug nicht anliegt
• Planen von Stegen oder Rippen im RC-Car-Chassis ohne komplettes Zerlegen
• Sauberes Einbringen von Griffschalen-Pin-Bohrungen in bereits vorgeformte Messergriffe

Vorteile der PROXXON LWB/E im Überblick

• Präziser Winkelkopf mit mehrfach kugelgelagertem Getriebe für ruhigen Lauf
• Langer, schlanker Spindelhals für Zugang in Hohlräumen und engen Winkeln
• Stufenlose Drehzahlregelung (3.000 – 15.000/min) für materialgerechte Anpassung
• Gehärtete MICROMOT-Stahlspannzangen für zentrisches Fassen kleiner Werkzeuge
• Ausbalancierter DC-Spezialmotor: leise, vibrationsarm, langlebig
• Glasfaserverstärktes Polyamidgehäuse – leicht und torsionssteif
• Rechtwinkliges Trennen und Bohren ohne improvisierte Spanntricks
• Kompatibel mit großem MICROMOT-Zubehör-Ökosystem

Emotion und Arbeitsgefühl

Es entsteht eine besondere Ruhe, wenn ein Werkzeug im engen Arbeitsraum nicht kämpft, sondern führt. Statt verkrampft mit Handballen gegen das Werkstück zu drücken, kann man die LWB/E mit zwei Fingern an der Halszone stabilisieren und den Vorschub fein dosieren. Das minimiert Ausrisse an Austrittsstellen und verhindert unrunde Bohrungen. Wer viele Stunden an feinen Baugruppen arbeitet, spürt, wie diese Ergonomie Ermüdung reduziert und Konzentration länger hält. Diese emotionale Sicherheit – Kontrolle statt Improvisation – zahlt direkt auf Qualität und Freude am Projekt ein.

Vergleiche zu alternativen Lösungen

Gegenüber einer geraden Langhals-Bohrschleifer-Variante erzielt man beim seitlichen Einbohren oder Fräsen in engen Schächten klaren Sichtgewinn. Eine flexible Welle bietet zwar ähnlich guten Zugang, kann aber unter Drehmoment leicht Torsion zeigen und die Werkzeugspitze „schwammig“ wirken lassen. Akku-Winkelbohrschrauber decken andere Drehzahl- und Drehmomentbereiche ab, besitzen jedoch meist kein Spannzangensystem für 1,0–3,2 mm Präzisionswerkzeuge und drehen oft zu langsam oder zu unruhig für feine Fräser. Die LWB/E besetzt somit die Nische zwischen rotierendem Universaltool und industrieller Winkelspindel.

Empfohlenes Zubehör und sinnvolle Ergänzungen

• Spiralbohrer in HSS und Kobalt für präzise Mikrobohrungen
• Hartmetall- und Vollhartmetall-Frässtifte für NE-Metalle und faserverstärkte Kunststoffe
• Diamantbesetzte Schleifstifte für Glas, Keramik und Hartwerkstoffe
• Mini-Trennscheiben (glasfaserverstärkt) für rechtwinkliges Absetzen von Stäben
• Gummibinder und Polierfilze mit Paste für Finish an Edelmetallen
• Messing- und Edelstahlbürsten zur schonenden Innenreinigung
• Mikro-Senkwerkzeuge für gratfreie Durchbrüche
• Präzisions-Schraubstock, Spannprismen oder Magnet-Haltewinkel zur Werkstückfixierung

Praxisnahe Anwendungstipps

• Drehzahl so wählen, dass Spanbildung sauber erfolgt: Kunststoffe niedrig bis mittel, Messing/Alu mittel, sehr kleine Bohrer etwas höher am oberen Bereich.
• Werkzeug nur so weit aus der Spannzange herausstehen lassen wie nötig – maximale Steifigkeit reduziert Taumeln.
• Bei Querbohrungen in dünnwandigen Teilen kurz vor Durchbruch Druck minimal reduzieren, um Ausplatzen zu vermeiden.
• Spanräume kleiner Fräser regelmäßig mit Druckluft oder Pinsel reinigen, um Schmieren zu verhindern.
• Seitliches Fräsen in Stufen ausführen, nicht Volltiefe: reduziert Wärme und schützt Schneiden.
• Beim rechtwinkligen Trennen Stab sicher führen, Werkstück gegen Vibration stützen, Drehzahl moderat halten, damit Scheibe nicht überhitzt.
• Nach jedem Werkzeugwechsel Rundlauf kurz visuell kontrollieren (helles Licht, leichtes Antippen), bevor das Bauteil angesetzt wird.

Langfristige Investitionssicherheit und Wartung

Die gehärteten Spannzangen behalten ihre Federkraft und sichern reproduzierbaren Rundlauf über lange Einsatzzeiten. Das mehrfach gelagerte Winkelgetriebe reduziert Lagerbelastung und damit Verschleiß. Regelmäßiges Ausblasen von Staub aus dem Lüftungsbereich hält den Motor thermisch stabil. Kein unnötiges Überlasten am unteren Drehzahlende schützt Elektronik und Lager. Wer das System mit weiterem MICROMOT-Zubehör ergänzt, baut modular eine Werkstattstruktur auf, in der Spannmittel, Schleif- und Fräswerkzeuge austauschbar bleiben und geringere Folgekosten verursachen.

Neutral wahrgenommene Nutzererfahrungen

Anwender, die von improvisierten Winkeladaptern oder flexiblen Wellen umsteigen, berichten vor allem über den präziseren, direkteren Vorschub und weniger unerwartetes „Wegtauchen“ der Werkzeugspitze. Seltene Kritikpunkte betreffen den Wunsch nach höherer Maximaldrehzahl für extrem kleine Gravurfräser. Hier ist das Gerät bewusst auf kontrollierbare, drehmomentstabilere Mittelbereiche ausgelegt. Wer primär extrem fein graviert, nutzt ergänzend oft ein Hochdrehzahl-Handstück; für Bohr- und Fräsarbeiten in engen Winkeln bleibt die LWB/E das kontrolliertere System.

Strategische Ergänzung im Werkzeugpark

Statt eine weitere universelle Geradspindel zu erwerben, erweitert man mit der Langhals-Winkelbohrmaschine die funktionale Reichweite. Sie schließt geometrische Lücken und reduziert Umspannvorgänge im Arbeitsablauf. Weniger Umspannung bedeutet weniger Kumulierung von Maßabweichungen und damit höhere Prozesssicherheit. Wer Projektkosten kalkuliert, erkennt: Präzise Bohrung beim ersten Ansatz schlägt jede spätere Korrektur.

Fazit: Präziser Zugang dort, wo Geradspindeln scheitern

Die PROXXON Langhals-Winkelbohrmaschine LWB/E 28492 ist ein spezialisiertes Werkzeug für fein kontrolliertes Arbeiten in beengten, verwinkelten oder innenliegenden Zonen. Winkelkopf, langer Spindelhals, ruhiger Motorlauf und präzise Spannzangen bilden ein stimmiges System für Anwender, die keine Kompromisse bei Rundlauf, Ergonomie und Sicht auf die Bearbeitungsstelle eingehen wollen. Wenn du deine Bearbeitungstiefe weiter optimieren oder ergänzende Präzisionswerkzeuge erkunden möchtest, wirf gern einen Blick auf verwandte Themen und finde Inspiration für dein nächstes Detailprojekt.